Entwerfen. Wissen. Produzieren
Design. Knowledge. Production
Designforschung im Anwendungskontext


Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung e. V. (DGTF)
Designforschung im Anwendungskontext


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Im Design treten Praktiken des Erkennens und Entwerfens auf vielschichtige Weise miteinander in Beziehung. Wissen ist eine Grundlage des Entwerfens, so wie auch der Entwurf Wissen generieren kann. Artefakte und Produkte materialisieren Wissen ›in‹ sich und an ihnen wird Wissen diskursiv verhandelt, wobei die Methoden und Praktiken der Wissensgenierung und -befragung unterschiedlicher Art sind und auf multiplen Ebenen interagieren.

Diese Komplexität veranlasst zu einer eingehenden Betrachtung der Wechselbeziehungen zwischen Verfahrensweisen des Entwerfens, Wissens und Produzierens in der Designforschung. Wie werden im Kontext von ›Forschung‹ Designpraktiken als Wissenspraktiken und Designobjekte als Wissensobjekte befragt? ›Wissen‹ und ›Forschung‹ sind nicht nur zu Schlüsselwörtern für das Design avanciert, zugleich ist der Aspekt der Anwendung zu einem Imperativ für wissenschaftliche Forschung überhaupt geworden - sei es in der Forderung nach gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanten Forschungsergebnissen, oder im so genannten ›practice turn‹, der eine epistemologische Hinwendung zu den Praktiken der Wissenserzeugung fordert. Wie interagiert vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen das Erkenntnisinteresse der Designforschung mit Interessen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik? Kann sie zugleich mit diesen kollidieren?

Die DGTF-Jahrestagung möchte Beiträge aus jenem Spannungsfeld vorstellen und diskutieren, in dem Designforschung zur Anwendung kommt. Der Begriff des ›Anwendungskontexts‹ umfasst im weiteren Sinn die gesamte Umgebung, in der bei der Genese von Wissen Probleme entstehen, Methodologien entwickelt, Forschungsresultate verbreitet und deren Anwendungen definiert werden. Zudem wird damit das Paradox benannt, dass die gegenwärtige ›Produktion von Wissen‹ zwar eine größere Nähe zu gesellschaftlichen Fragestellungen und Problemen einnimmt, damit aber gleichzeitig eine zunehmende Kommerzialisierung von Wissen zu befürchten ist. Mit Blick auf die Designforschung stellt sich die Frage, wie sie im Spannungsfeld von Entwerfen, Wissen und Produzieren zu verorten ist. Zugespitzt formuliert, ist nicht nur in einem technisch-utilitaristischen Sinne danach zu fragen, wie Designforschung in den Kontext einer ›Wissensgesellschaft‹ hineinpasst und was sie dort leisten soll, sondern auch danach, was die Verbindung von Design und Forschung für Design als Entwurfspraxis bedeutet und ermöglicht. Ist diese Verbindung womöglich nicht bloß als ein epistemologisches oder wirtschaftliches Projekt, sondern auch als ein gesellschaftliches Unterfangen zu befragen?
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Abstracts (max. 1 Seite) zum Thema sowie kurze Angaben über Ihren beruflichen und/oder wissenschaftlichen Werdegang können ab dem 06. April 2009 auf unserer Tagungswebsite eingeben werden: www.entwerfen-wissen-produzieren.de (unter "Submit/OpenConf")
Eine Publikation der Beiträge ist für 2010 geplant.

Review-Verfahren:
Die Abstracts werden von internationalen Experten begutachtet, jedes Abstract durchläuft anonym eine Begutachtung von jeweils zwei Reviewer. Mit der Auswahl des Abstracts, die wir am 1. Juli bekanntgeben, sind Sie als Vortragende/r akzeptiert.

Bitte beachten Sie die folgenden Termine:
06. April: Eingabe der Abstracts auf der Tagungswebsite eröffnet
15. Mai: Eingabe der Abstracts geschlossen
01. Juli: Bekanntgabe der angenommenen Abstracts
31. August: Registrierung für die Tagung eröffnet
23./24. Oktober: Tagung und Mitgliederversammlung
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